EIN DUFT AUS ALTEN ZEITEN
„Ein Leben ohne Pfefferkuchen ist möglich, aber sinnlos.“
Loriot (leicht abgewandelt)
Wenn in Brandenburg an der Havel der Nebel über der Jahrtausendbrücke hängt, die Havel dampft und in der Stadt die ersten Fenster blinkend leuchten, dann weiß man: Der Herbst ist da und der Winter naht. Und mit ihm die Lust, den Ofen wieder anzuschalten – und den Geruch von Zimt, Honig und Kindheit in die Wohnung zu holen. In vielen Brandenburger Küchen stand dafür ein kleines, unscheinbares Buch: „Das Backbuch“ aus dem Verlag der Frau. Zwischen vergilbten Seiten und handgeschriebenen Notizen findet man dort Rezepte, die den Alltag versüßen. Eines davon ist der englische Pfefferkuchen – ein Gebäck, einfach und lecker: mit dem Duft von Zimt, Nelken, Ingwer und einem Hauch Zitrone.
REZEPT AUS „DAS BACKBUCH“ (Verlag der Frau, 1967)
Englische Pfefferkuchen
- 2 Eier 125 g
- Margarine (zerlassen, abgekühlt)
- 225 g Zucker
- 175 g Kunsthonig oder Sirup
- Etwas geriebene bittere Mandeln
- 2 Teelöffel Gewürze (Ingwer-, Nelken-, Zimt- und Muskatpulver zu gleichen Teilen=
- 1 Prise Salz
- 75 g geraspeltes Zitronat
- 500 g Mehl
- Reichlich 1 Päckchen Backpulver
Eier, Margarine und Zucker schaumig rühren. Nach und nach die übrigen Zutaten zugeben und den Teig gründlich durcharbeiten. Kleine Kugeln formen, auf ein gefettetes Blech setzen und bei mittlerer Hitze goldbraun backen. Nach dem Auskühlen mit einer leicht rosa Zuckerglasur überziehen und mit kleinen Zitronateckchen garnieren.
Das ist doch das Schöne an solchen Rezepten: Sie verbinden Familien, erzählen manchmal Geschichten oder machen aus einem einfachen Keks einen kleinen Moment der Erinnerung.

