BETON TRIFFT GEMEINSCHAFT
Wer in Brandenburg an der Havel zuhause ist, kennt die Qualitäten genossenschaftlichen Wohnens: durchdachte Grundrisse, viel Grün, funktionale Details. Ein Blick über den Tellerrand zeigt: Auch im hohen Norden wurde in den 1960er
und 1970er Jahren klug gebaut. Unser Reisetipp führt nach Finnland – in Stadtteile, die, wie Hohenstücken, einst aus dem Gedanken gemeinschaftlichen Wohnens entstanden sind.
Kortepohja & Tapiola: Wohnen mit Haltung und Herz
Wer Helsinki oder das finnische Turku besucht, sollte sich nicht nur auf die bekannten Sehenswürdigkeiten konzentrieren. Gerade abseits der touristischen Pfade warten architektonische Entdeckungen: etwa der Stadtteil Kortepohja – mit niedrigen, locker gruppierten Wohnhäusern, Gemeinschaftshöfen, offenen Wegen und einem Ensemble, das auch heute noch harmonisch und modern wirkt. Oder Tapiola in Espoo, eine Gartenstadt mit stilvoll gesetzten Hoch- und Reihenhäusern und durchdachter Raumplanung. Die Handschrift finnischer Architekten wie Aarno Ruusuvuori oder Viljo Revell zeigt sich bis heute vielerorts in klaren Linien und ruhiger Gestaltung.
Von Genossenschaft zu Genossenschaft gedacht
Viele der finnischen Siedlungen wurden ebenfalls genossenschaftlich geplant und verwaltet. Auch hier gilt: Gute Nachbarschaft braucht Orte, an denen Menschen sich begegnen können. Die Wohnanlagen spiegeln den Glauben an eine soziale Architektur wider, die mehr leistet, als nur Wohnraum bereitzustellen.
Augen auf für die Details
Unser Tipp: Nicht auf die großen Sehenswürdigkeiten schielen, sondern durch die Viertel spazieren, Hausnummern studieren, Briefkästen anschauen. Vieles wirkt vertraut, manches fremd, alles inspirierend.